Zeit und Musik

Merkwürdig – eher zufällig stieß ich in meinen Datenbanken auf diese Fotografie. Vor genau zwanzig Jahren habe ich sie im elterlichen Garten aufgenommen. Die Pfingstrosen blühen jetzt Ende Mai auf, es muss damals auch etwa diese Zeit gewesen sein. Während ich hier schreibe, höre ich Bachs «Aria variata in A minor, BWV 989» gespielt von Víkingur Ólafsson. Glen Gould hatte ich vorher mit demselben Werk gehört. Nichts sage ich zur Musik, weil ich hier kaum beschreiben kann oder gar beurteilen will. Aber ich weiß, dass ich Bach liebe und diese beiden Virtuosen bewundere. Meisterhaft! Doch eins sei gesagt: diese Musik scheint unsere Zeit zu zählen. So schön, dass man sie immer wieder hören darf.
Draußen regnet es, es ist nicht kühl, die große Tür zum Rhein steht auf, eine Amsel warnt, die Mauersegler jagen durch die Luft.
Ich empfehle, um nicht nur die Musik, sondern auch das Schauen auf gelebte Zeit besser verstehen zu lernen, Hanns-Josef Ortheils neues Buch «Wie ich Klavierspielen lernte».

Pfingstrose, (damals) analoge Fotografie RW, 1999