Der heilige Rochus zeigt seine Wunde. Er hat die Pest, muss sich isolieren. Ein treuer Hund bringt ihm täglich Brot. Bei Seuchen, Krankheit und Not kann man ihn als Nothelfer um Hilfe bitten. Er ist der Stadtpatron des Eifeler Städtchens Wittlich. Oben am Rathaus steht der Rochus in seiner Nische. Wir sehen ihn vom Eiscafé aus, dessen fleckiger Sonnenschirm heute im Regen den Heiligen wie ein schmutziges Laken verdeckt. Zwei E-Zigaretten-rauchende Tischnachbarn lassen ihre Dackel gellend laut kläffen, während am anderen Tisch sich fünf ältliche Frauen mit Brillen und Steppwesten über Krankheit, Tod und Überforderung beklagen.