Natura pictrix

Gedanken zu Natur und Kunst
Natura naturans und Natura naturata

Zuerst ist das Natur-Ding (Gestein, Mineral, Fossil, Kristall): Es zeigt sich ohne Prätention.

Der Betrachter
– imaginiert, sucht die Form-Ähnlichkeit mit Dingen aus seinem Erfahrungsschatz
– stellt Überlegungen zur Bedeutung an und versucht diese den Dingen zu      oktroyieren
– gewinnt Abstand durch Wahrnehmung, d.i. Ästhetik

Der Nutzer
– allerdings verarbeitet das Natur-Ding und führt es einem Zweck zu (Artefakt)

Der Künstler
– imitiert die Natur (Artefakt)
– überformt sie
– versucht sich von ihr zu lösen, erfindet
– gewinnt Abstand durch Wahrnehmung, d.i. Ästhetik

Der Sammler
– will erkennen durch Vergleichen
– häuft planlos oder planvoll an (“Mark Dion: The Undisciplined Collector”)
– ästhetisiert die Sammlung durch Zur-Schau-Stellen
– will besitzen

Der Künstler-Sammler
– hat ähnliche Vorhaben wie der Sammler/Wissenschaftler
– lässt sich für sein Werk anregen durch die gesammelten Objekte
– erschafft sich die Sammelobjekte selbst

Der Wissenschaftler
– erforscht die Ursprungsbedingungen des Objektes
– will erkennen durch Vergleichen

 

Auf dem Beitragsbild ein Kalkstein mit Mangan- oder Eisendendriten aus meiner Sammlung