Mondstein

Auf der Mappe aus feinstem Fischleder war eine Silberfassung mit einem sanft schimmernden, ovalen Mondstein angebracht. Der Silberschmied hatte die Fassung des Steins, eine Orthoklasvarietät, rundherum mit verschieden großen Zacken versehen und diese sorgfältig ausgesägt. So entstand ein unregelmäßiges Silber-Ornament mit kammartigen Verzierungen. Der Stein selbst changierte je nach Lichteinfall bläulich oder milchweiß. In der schwarzen Mappe lag das Dokument, das den Stifter und Museumsgründer mit einem Ehrenpreis der Stadt auszeichnete, verliehen durch den Oberbürgermeister im Jahre 1902.
Dem indischen Prinz gefiel der Schmuck auf der Ledermappe. Er wollte später am Abend ein Gedicht dazu verfassen. Er sammelte einige Wörter, die er dem Bot zum Fraß vorwerfen wollte:
Mondstein, Nachtlicht, Silberschmied, Zeit, Verbindung, Hand. Es gab kein Ergebnis, da das Bot-Programm überlastet war und keinen Zutritt gewährte.

Schmuckstein auf einer Mappe im Osthaus Museum Hagen, Fotografie RW März 2023