FIAT 23


Am Morgen steht ein kleines Auto vor der Tür. Es hat einen schönen, grauen, restaurierten Lack und rote Ledersitze. Es ist ein alter Fiat 850 wohl aus den 60er Jahren. Die steinalte Sophia erinnerte sich, in den 70er Jahren als junge Frau einen alten roten Fiat Jagst gefahren zu haben, der bei vielen Freunden reine Begeisterung auslöste, schon allein beim Anlassen des Motors. Ihr Wagen hatte 23 PS, das weiß sie noch genau. («Die von 1964 bis 1967 gebaute zweite Generation unterscheidet sich hauptsächlich durch die vorne angeschlagenen Türen und den, aus Versicherungsgründen, auf 23 PS reduzierten Motor.» sagen die Fiat 600 Freunde Deutschland) Sophia dachte an Turin, die norditalienische Heimat der ursprünglichen Fiatwerke. Sie sei eine geheimnisvolle Stadt des Okkulten, behaupten Esoterik-Anhänger. Um die Zahl 23 wird ja auch so ein blödes Gewese gemacht, das gefiel der steinalten Sophia gar nicht. Für mich ist die Zahl ein reines Sammelding, behauptete sie fest und freute sich an der 23 auf der Fahrertür des grauen Fiat. Die würde sie sofort ihrer Sammlung einverleiben.

Fiat 23 am Rhein in Düsseldorf, Fotografie RW, 21. April 2022