Feiertag am 1. August

Genau vor 18 Jahren bestieg ich mit meiner Schwester zum Nationalfeiertag der Schweiz den spektakulären Großen Mythen, eine 1898 m hohe Felsenpyramide, die begleitet vom kleinen Mythen im Schwyzer Talkessel hochragt. Die Felsen sind Überreste des Penninikums, welches über die helvetischen Decken geschoben wurde und im Tertiär fast vollständig erodiert wurde. Die beiden Klippen sind geprägt durch einen roten Kalkstein der Kreidezeit, den Couche rouge, ziemlich singulär in dieser Gegend. In der letzten Kaltzeit bedeckte dann der Muota-Reuss-Gletscher den Talkessel mit bis 800 Meter Mächtigkeit. Die beiden Pyramiden ragten noch heraus, deswegen findet man im unteren Teil der Mythen Relikte von Moränen, die abgerundeten Geschiebe der Nagelfluh. Ich habe natürlich von allem Gesteinsproben für mein Archiv mitgenommen.
Der eigentliche Aufstieg von der Holzegg aus ist gut gesichert, aber nicht ungefährlich, es geht in Serpentinen hoch, teils ziemlich steil und oft auf nur schulterbreiten Pfaden. Oben angelangt hat man bei gutem Wetter einen grandiosen Rundblick in die Glarner und Urner Alpen, zum Vierwaldstätter See und ins Unterland.

Aufstieg Mythen, Fotografie RW 2002