Drei Sprachen am dritten Advent

In einem alten Wörterbuch Guide de La Conversation Français-Anglais-Chinois fand ich auf Seite 26 die Begriffe für christliche Festtage. Dieses Büchlein ist 1910 in einer neunten Auflage von der Imprimerie de la Mission catholique herausgegeben worden. Auf dem Vorblatt sah ich auch das Zeichen des Jesuitenordens. Nach weiteren Vokabeln suchend entdeckte ich auf Seite 125 unter Fausses Religions, Superstitions, False Religions, Superstitions  entsprechende Begriffe für Buddhismus, Taoismus, aber auch Paganismus und Geisteraustreibung.
Der Rheinländer Johann Adam Schall von Bell kam mir in den Sinn, ein Jesuit, der im beginnenden 17. Jahrhundert als Wissenschaftler und sogar als Mandarin am Hof des chinesischen Kaisers wirkte. Auch übersetzte er De Re Metallica von Agricola ins Chinesische und stellte das Buch am kaiserlichen Hofe vor. Der Agricola befindet sich ebenso wie das alte Wörterbuch in meiner Bibliothek. Ich meine, die Herkunft des Guide de La Conversation stamme aus der Familie meines Vaters. Ich erinnere mich an ein Familienfest vor vielen Jahrzehnten, als man im Esszimmer in großer Runde zusammensaß. Zur Terassentür hin saßen ältere Männer, deren Verwandtschaftsgrad ich nicht kannte. Sie erzählten von China und dem Boxeraufstand. Einer war wohl dabei gewesen.