Zwei gute Geister

Früh morgens wachten wir auf im kleinen Hüttchen auf dem Lande. Da hatten die ersten Strahlen der noch roten Sonne zwei gute Geister auf den Kamin gesetzt. Durch das mit dichtem Efeu bewachsene Fensterchen tasteten sich die Lichtflecken bis auf die Steine. Beim österlichen Abendessen vorgestern hatte uns CS noch von dem guten Geist des Haupthauses erzählt, der seine Bewohner beschützt hatte, als der alte Kamin einstürzte. Und zum Beweis hatte er ein Foto gezeigt, auf dem alle Pareidoliefreunde ein rundliches Gesicht erkannten, das hinter dem Kamin hervorlugte.
Die beiden neuerlichen Geister haben unterschiedliche Charaktere. Der obere scheint ein mürrisches Katzentier zu sein und der untere im Profil erinnert uns an den alten Lehrer von RW, Joseph Beuys, dessen Filmporträt von Andres Veiel wir gestern Nacht noch im Haupthaus zusammen mit CS und RMW angesehen hatten.
Wir verbrachten wunderbare Ostertage im gastfreundlichen Haus unserer Familie. Es liegt in der sanften Landschaft des Schwalm-Ederkreises. Die Frühlingsnatur war uns sehr freundlich gesinnt. Wir konnten im Garten des alten Hauses viele Vögel, Blüten und Blättchen, Hummeln und Bienen beobachten. Wir wanderten hoch in den Wald des Hoheberg und zählten unsere Schritte. Wir tauschten Erinnerungen aus und teilten unsere Leidenschaft für das Sammeln und Beobachten.

Lichtflecken am Kamin, Fotografie RW, 21 April 2019