Er ist ein Dieb aus dem eigenen Hause, genannt Kurator, der nun doch wahrlich die Pflege des ihm Anvertrauten zur Aufgabe hat. Was macht er, er nimmt und steckt in die eigene Tasche. Er hat ja Zugang zu Kisten und Kästen, zu Regalen und Schubladen. Er ist es, der regristiert, ordnet, fotografiert – sämtliche Bestandteile der Sammlung, seien sie noch so winzig. So fällt keinem auf, was er genommen hat. Zu Hause betrachtet er die gestohlenen Gemmen, Kameen und goldenen Spangen in seinem Keller. Dann ruft er Quellen aus dem Darknet auf und verhökert die Sachen, bis sie im Kunstmarkt wieder auftauchen und ein sich wundernder Angestellter eines Auktionshauses alles meldet.
Der indische Prinz ist froh, dass er nicht selbst unbeschränkten Zugang zu wertvollen Sammlungen hat. Wie verlockend ist es wohl, sich in Kellern und Depots zu bereichern? Er setzt sich vor seinen schönen alten Schrank, der geöffnet alle Schätze preisgibt. Er betrachtet lange die glänzenden und leuchtenden Reihen, zählt noch einmal alle Ringe und ist zufrieden.