Collector ingeniosus

Der collector ingeniosus ist ebenso ein amicus memoriae. Er will die Dinge bewahren, ordnen, präsentieren und betrachten. Er hält die Erinnerungen, die mit den Dingen untrennbar verhaftet sind, wach. Gleichzeitig ist er erfinderisch und baut Aufbewahrungsbehälter und Wandkonsolen für seine Dinge. So treten die gesammelten Artefakte und Naturdinge miteinander in Korrespondenz, befragen und befruchten sich gegenseitig. Der Mani-in-Fede-Ring von 1830, aus drei Goldlegierungen gefertigt und mit einem Geheimfach versehen, liegt auf einer rot schimmernden Opalnuss aus Äthiopien. Über das Lastentier aus zweifarbig glasierter Keramik, das die Nuss und den Ring trägt, ist eine sehr alte Uhrkette aus Tombak gelegt, die das Mani-in-Fede-Motiv mehrfach aufnimmt. Ein englisches Trauer-Medaillon komplettiert die Anordnung. Das Lastentier soll in Zukunft auf einem Podestchen an einer Präsentierungswand stehen, zusammen mit anderen Objekten, so wie es von musealen Sammlungen bekannt ist – in schönster symmetrischer Ordnung aufgebaut.

Kombination von altem Schmuck, Opalnuss und Keramik, Fotografie RW, Sammlung RW, 16. Februar 2024