Urdenbacher Funde


Der tiefschwarze Lydit, manchal auch mineralogisch nicht korrekt Kieselschiefer genannt, ist ein aus den Kieselskeletten mariner Mikroorganismen gebildeter, sehr harter, meist metamorpher Stein. Kohlenstoffhaltige organische Reste sind für die schwarze Farbe verantwortlich. Er wird auch von alters her Probierstein genannt. Mindestens seit Georgius Agricola, der das Verfahren in seinem 7. Buch (De re metallica libri XII, Bergbau und Hüttenwesen, 1556, Faksimile in meiner Bibliothek) beschreibt, haben Goldschmiede nicht punzierten Goldschmuck oder auch Münzen darauf abgerieben und dann die Strichfarbe mit dem Abrieb von geeichten Goldnadeln verschiedener Legierungen verglichen, um so den wahren Goldgehalt eines Stücks zu finden. Mit Scheidewässern, das sind Säuren, die das Gold angreifen, kann man das Ganze noch absichern.
Den winzig kleinen Achat fand meine Freundin Maggie B. bei unserem Gang zum Urdenbacher Rheinufer. Er ist so klein wie ein Fingernagel und erinnert mich in seiner Zeichnung an einen karibischen Fisch. «Das ist der einzige Stein, den ich heute mitnehmen werde.» sagte meine Freundin. Ich nahm allerdings mehrere Steine mit, unter anderem den Lydit und die Urdenbacher Druse (Beitrag von gestern). Meinem Hang zur Pareidolie wird auch der Lydit mehr als gerecht.
Foto des Achats von Margit Bauer