The Worries of the World

Der indische Prinz wird vom 6. bis zum 11. Oktober nach Paris reisen, um an einigen Auktionen des Hauses Sotheby’s teilzunehmen. Es geht um das prächtige Hôtel Lambert, dessen Gemälde, Möbel, Porzellan, Silber, Juwelen und Wunderkammerobjekte versteigert werden sollen. Das auf der Île Saint-Louis im 4. Arrondissement gelegene Gebäude, das von Louis Le Vau entworfen wurde, ist ursprünglich zwischen 1640 und 1644 für den Finanzier Jean-Baptiste Lambert errichtet worden. Das Stadtpalais gehört inzwischen dem Emir von Quatar, Sheikh Hamad bin Abdullah Al Thani. Schon 2007 hatte der indische Prinz sich geärgert, dass der neue Besitzer das Palais umbauen lassen wollte, inklusive Einbau einer Tiefgarage, von Aufzügen und Sicherheitszäunen. Die Stadt Paris ließ den Emir jedoch nicht gewähren und heute heißt es bei Sotheby’s, dass das Haus nach einer sorgfältigen und einfühlsamen Restaurierung in seinen alten Glanz zurückgeführt und mit wertvollen Schätzen ausgestattet wurde.
Der indische Prinz verbrachte Stunden, um die einzelnen Lots zu studieren. Seine drei Favoriten waren eine Brosche Fleur de Lys des 18. Jahrhunderts mit einem himmelblauen Saphir und Rosendiamanten, eine kleines ovales Gemälde von Robert Hubert, die antike Statue Marc Aurels auf dem Pferde zeigend, an deren Fuße einige Personen römische Altertümer aus einer Erdhöhle herausholen. Sein liebstes war jedoch das dritte Lot, eine Bonbonniere Steinkabinett, von Johann Christian Neuber, um 1780 geschaffen, die über 80 verschiedene edle Gesteinsproben, meist Achate, in Gold gefasst vereinte. Diese waren mit Nummern versehen und man konnte nachlesen, um welche Steine es sich handelte. Die Nummer 23 schien ein bläulich schimmernder Chalcedon zu sein. Der Schätzpreis liegt zwischen 180000 und 250000 Euro.

Bildschirmfoto aus dem Online-Katalog von Sotheby’s, 1. Oktober 2022