Stein des guten Glücks

In Weimar ließ Goethe 1777 bei seinem Gartenhaus den «Stein des guten Glücks» oder «den Altar der Agathe Tyche» aufstellen. Aus Stein gehauen: eine Kugel – das Unstete, Flüchtige – liegt auf einem Kubus – dem Beständigen, Ruhigen. Aus der Mythologie kennen wir die Verkörperung des Schicksals, die Fortuna als weibliche Gestalt. Sie wird auf einer Kugel oder einem Rad stehend abgebildet. Das Glück oder Unglück kann sich augenblicklich wenden und drehen. Die Tyche ist die griechische Entsprechung und Agathe ist die Gute. Die für ihre Zeit recht abstrahierte Ausformung der Skulptur wurde mit Hilfe des Künstlers Adam Friedrich Oeser verwirklicht, dem Leipziger Zeichenlehrer Goethes.
Als ich vor Jahren in Weimar durch den Park zu Goethes Gartenhaus ging, habe ich den «Stein des guten Glücks» nicht gesehen. Aber ich sah in die Schubladen seiner Mineraliensammlung und besitze auch das nach ihm benannte Mineral Goethit in meiner Sammlung.
Kugel und Kubus sind meine Lieblingselementarformen. Ich besitze zwei Rosenquarzkugeln, die auch einen Asterismus aufweisen und eine Rutilquarzkugel, die von den Proportionen her besser auf den natürlichen Kubus aus Pyrit, dem Schwefelkies, passt. So fanden die Rosenquarzkugeln auf den tönernen Bäumchen Platz, wobei ihre sternförmigen Lichtreflexe auf dem Foto nicht zu sehen sind.

Kostbare Sockel für drei Kugeln, Fotografie RW 2021, Rosenquarzkugeln, Rutilquarzkugel, Pyritwürfel, Tonobjekte, Sammlung RW 2021, Dank für die Anregung an meine Freundin M.G., die sich einen «Stein des guten Glücks» zum Geburtstag gewünscht hat.