Sichelmond

Heute Abend stand die sehr schmale Sichel des Mondes gestochen scharf am klaren Winterhimmel. So klar war es, dass ich den übrigen Mond als graurosa Schatten ausmachen konnte. Die Sichel des Mondes ist für mich ein Anlass-Zeichen, dankbar zu sein. Ihre Schönheit überdeckt das Vergehen der banalen Zeit. «Der alte Tag ist da» wie die greise Tante im Altenheim zu klagen weiß. Übertags waren es allerdings schon 10 Grad plus gewesen, die Sonne schien und die Eichhörnchen turnten rasend und kopfüber in den Thujen des hinteren Gartens. Auch Meise und Rotkehlchen flatterten zwischen Walnussbaum und Magnolie, die schon Knospen trägt.
Die schöne Reise der Eltern ins Gebirge bleibt in vergilbten Panoramen erhalten.