Im Wind

Der Frühling naht, die Forsythien am Haus sind noch nicht aufgeblüht, aber gelbe Knospen sieht man schon. Gerade als die Aufnahme gemacht wird, kommt ein Windstoß aus Richtung Süden. Der Vater muss den Hut festhalten, mit der anderen Hand den Mantel schließen. An dieser Hand trägt er einen goldenen Ring. Fast 23 schöne Jahre wird er mit seiner großen Familie in dem weitläufigen Haus wohnen, das umgeben ist von 137 italienischen Pappeln. Weiden und Ahorn, Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume, sogar ein Pfirsichbäumchen wachsen im Garten. Auch gibt es üppige Rosenhecken und viele weißblühende Sträucher. Das ganze Haus ist im Sommer mit der dreispitzigen Jungfernrebe überwuchert. In derem dichten Laub wohnen dann unzählige große Spinnen. Auf den zwei Terrassen sind in Pfeilern, Wänden und Böden die schönsten Steine verbaut. Travertin und andere Sinterkalke mit ausgeprägten Verkrustungen, schneeweißer Mergel, roter und gelber, auch grüner Sandstein mit hohem Glimmeranteil, roter und gelber Marmor, Labradorit, Basalt und Trachyt. Ein Steinmetz hatte sich einst dieses Haus mit Walmdach im italienischen Stil erbaut.

Vor Haus Dorgarten, Fotografie aus dem Archiv RW
Für EAW, September 1923 – März 2018