Hochsommer Ende Mai

Die Stimmen von Amsel, Stieglitz, Singdrossel, Ringeltaube,
auch Halsbandsittichen in den hinteren Gärten.
Mauersegler, Meise und ein jubilierender Fink vor dem Haus.
Den Falken von der Lausward, der hier immer rüttelt,
hab ich schon Wochen nicht mehr gesehen.
Möwe, Kormoran, Schwan, Gans und Ente
bevölkern die Ufer des Rheins.
Die klugen Krähen sitzen sogar
auf den Rücken der Schafe.
Platanen treiben aus, die Blätter wachsen groß und größer,
verdecken den Rhein, so dass das Lesen der Schiffsnamen
pausieren muss bis zum Herbst.
Es ist schwül und heiß. Das Licht schon morgens diesig.
Allerdings sind die Partyschiffer, Jogger, Radfahrer, Picknicker,
Spaziergänger, Banksitzer, Jetskifahrer und Skater
sehr gut gelaunt und zeigen alles, was sie haben.
Das Gras wird gemäht, die Straße gekehrt, der Müll abgeholt,
die Container geleert, das Auto geparkt, die Pflanzen gegossen.
Der waghalsige Tiefflug der Mauersegler zeigt den Luftdruck an.
Daher fliegen die Insekten panisch gegen die frisch geputzten Fenster.
Im Wintergarten explodieren die Philodendren,
aber das Violett der Rhododendren im Garten verblasst.
Jetzt höre ich den Zilpzalp mit seinem einfachen, schönen Ruf,
den hatte ich vergessen.