Heute heiter

Heute abend haben wir
zum letzten Mal im Jahr
Spargel gegessen,
zwei Tage zu spät,
denn an Johannis ist normalerweise Schluss.
Es gab ihn ganz klassisch mit Kartoffeln,
Butter und gekochtem Schinken,
dazu einen feinen Riesling.

Wir sitzen direkt bei
geöffneter Tür zum Fluß
in der Bibliothek,
hier haben wir unseren Essplatz etabliert,
sehen den Rhein fließen, obwohl die Platanen
fast alles mit ihrem Sommerlaub verdecken.
Wir hören die älteren Schiffsdiesel tuckern,
die modernen Schiffsmotoren rauschen dagegen nur leise.

Vom Wein haben wir jetzt schon ein wenig
rundere Gedanken
und beide schreiben wir auf unseren Notebooks.
Die Aufgaben des Tages
arbeiten wir ab.
Es ist eine große Freude,
die Herausforderung anzunehmen.

Das Westlicht ist wunderbar grüngolden.
Die Farbe des Wassers wird silberblau.
Das leise Tackern beim Berühren der Tastaturen ist schön,
wenn wir parallel schreiben
und unseren Rhythmus hören.

Das Kreischen und Heulen
vereinzelter Jetski-Abenteurer,
die Eile der Jogger und Fahrradfahrer
nehmen wir gelassen hin.