Gedichte, Gedichte und ein Baum

In jüngster Zeit lese ich mehr und mehr Gedichte. Und bin den Autorinnen und Autoren auf ihren Lesungen begegnet. Die großartige Nora Gomringer traf ich in Düsseldorf. Wir kommunizierten bislang nur per mail  – sie hatte ja für mein im August erschienenes Buch «Kostbare Sockel für seltene Dinge» zwölf Sätze und zwei Gedichte zur Verfügung gestellt. Bei ihrer Lesung war ich tief beeindruckt von ihrer kraftvollen schönen Stimme – einmal sang sie sogar – von ihrer Wandlungsfähigkeit auf der Bühne und ihren klugen Einlassungen im Gespräch mit Christoph Buchwald. Sie signierte mir ihre «Gottesanbieterin» und unser gemeinsames Buch und wir machten mindestens hundert Erinnerungsselfies.
Den ebenso großartigen Michael Krüger traf ich am darauffolgenden Tag. Er las aus seinem Gedichtband «Im Wald, im Holzhaus». Wie er erzählen kann – an kleine Beobachtungen Großes zu binden, gelingt ihm scheinbar mühelos. Und er zeichnete mir drei Wolken mit kleinen Kernen in sein Buch als Widmung für mich.
Marion Poschmann las am gestrigen Abend aus ihrem Gedichtband «Nimbus». Hier hörte ich ihre hinreißenden «Seladon-Oden». In den Farbton Seladon habe ich mich auch verliebt, der Leinenumschlag meines neuen Buches hat genau dieses unbestimmbare Graugrünblau  «…ein zaubrisches Grau…verhaltene Prachtentfaltung eines antiken Chinas».
Ich kaufte dann am Büchertisch noch das schöne Bändchen «Proben von Stein und Licht» von Anja Kampmann und ließ mir von Christoph Buchwald  sein (letztes) «Jahrbuch der Lyrik» 2021 signieren. Er schrieb hinein: «Gedichte für jeden Tag».

Fußboden in Gross-St. Martin, Köln, Fotografie RW, Aschermittwoch 2013
Link zu den Lesungen im Heinrich Heine Haus Düsseldorf
https://www.youtube.com/watch?v=vm3XKVcUYLo