Der Dresdner Grüne nicht

Der Dresdner Grüne. Er glänzt temporär in New York, ausgeliehen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden. 1768 hatte Hofjuwelier Franz Diespach den 41 Karat schweren Diamanten mit der ungewöhnlichen Farbe in eine Hutagraffe mit weiteren wunderbaren weißen Steinen in frühen Brillantschliffen umgearbeitet. Durch seine Überseereise ist das Schmuckstück unberührt geblieben von dem gestrigen schändlichen Raub in der Schatzkammer August des Starken.
In den 90er Jahren war ich etwa zweimal in der kostbaren Sammlung, damals noch im Albertinum untergebracht. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das 2006 eröffnete, rekonstruierte Grüne Gewölbe im Residenzschloss noch nicht gesehen habe. Nun ist die historische Unversehrtheit der Sammlung dahin. Zehn gestohlenene Schmuckstücke werden heute im Internet veröffentlicht.
Über die Postkarte mit dem Nicht Gestohlenen, die in meinem alten Führer des Grünen Gewölbes von 1994 steckte, freue ich mich heute besonders.

Ein Zepterquarz mit Libelle, ein Herkimer Diamant, drei Ringe mit Altschliffdiamanten und Brillanten und ein farbloser Zirkon in Brillantschliff, alle  auf der Postkarte liegend, Kunstverlag Brück und Sohn, Meissen, Foto Jürgen Karpinski Dresden, Sammlung RW, Fotografie RW 2019