Das Meer ist anders als der Fluss


Nach kurzem heftigen Windaufkommen beruhigt sich das Meer am frühen Nachmittag. Ganz still leuchtet es und zeigt keine Bucht, kein Ufer. Am scharf geschnittenen Horizont verdichtet sich das Blau und auf ihm fahren die riesigen Schiffe und Fähren, fast ins Unsichtbare verkleinert, ihre Bahnen nach Skandinavien. Über den frischen Himmel verteilt zeigen graue und weiße Wölkchen elegante Fächerbögen. Komm lass uns nach unten ans Ufer gehen und Steine suchen, sage ich zu meiner Schwester.

An der Kieler Förde, Fotografie RW, 3. November 2022