Immer in der Wunderkammer


Wunderkammer, Kunstkammer, Naturalien-Kabinett, Museumsammlung, Raritäten-Sammlung, Kuriositäten-Kabinett, Vorratskammer – das ist es, woran ich seit den 80er Jahren arbeite. Zu inflationär wird der Begriff der Wunderkammer in den letzten Jahren geteilt. Modefirmen, Künstler, Interiordesigner, Museumsleute, Medienleute, alle haben die Wunderkammer für sich gepachtet. Heute, am 4. Adventsonntag, lese ich einen Artikel «Den Wundern des Lebens gewidmet» in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das im Artikel erwähnte Buch befindet sich natürlich schon in meinem Besitz. Vor ein paar Wochen hatte ich die zwei Diormodels, mit Glitzermaske versehen, auf eine Abbildung des Buches gelegt, auf eine Schneckensammlung des Benediktinerstifts Seitenstetten. Es sind übrigens überwiegend Exemplare der Kegelschnecke, Conidae, auf der Seite dieses Prachtbandes abgebildet und nur wenige Kaurischnecken. In der Bildunterschrift im Buch werden aber nur diese erwähnt, leider… Dabei zeichnete und radierte schon Rembrandt eine Kegelschnecke, Conus Marmoreus, ein Exemplar oben in der Mitte zwischen den beiden Models. Der linke Dior-Mann sitzt (scheinbar) auf einer Kaurischnecke…

Temporäre Collage mit zwei Cut-Outs einer Dior-Werbung auf einer Seite des Bildbandes Cabinet of Curiosities – Das Buch der Wunderkammern. Massimo Listri, Taschen Verlag, 2020, Collage RW 2020, Fotografie RW 2020