Tote Dinge zum Leben erwecken

Neulich habe ich mein kostbares Feueropalnüsschen aus Äthiopien in der Hand hin und her bewegt. Und das an einem sonnigen Tag Anfang Februar. Mit bloßem Auge und dann mit der Kamera des Smartphones verfolgte ich, wie die Farben im äußeren Feld wechselten, von Orange zu Grün und Rot, gegenüber blitzte zum Schluss ein kleiner eisblauer Punkt auf. Aus dem dunklen, opaken Kern der Nuss tauchte gleichzeitig ein leuchtender roter Funken auf, der sich manchmal verdoppelte, teilte und wieder verschwand.
Ich setzte das Filmchen ins Netz und ein Kommentar gefiel mir besonders gut: Es lebt.
Die Wahrnehmung des Betrachters kann demnach eine tote Materie als Lebendes sehen. Hier waren das Licht, die Farbe und die Bewegung die Kriterien für Leben.

Filmstill vom 9. Februar, Fotografie RW 2021