Hitze

Gestern, am 23. Juli war es kein Problem, sich bis mittags bei «angenehmen» 29 Grad draußen aufzuhalten. Heute aber machen wir schon um 10 Uhr morgens bei 32 Grad die Schotten dicht. 40 Grad soll es heute am Niederrhein werden. Ich erinnere mich, dass ich einmal Mitte der 90er Jahre in Córdoba war und es waren 46 Grad. Da die Räume, die wir besuchten und in denen wir wohnten, kühl oder klimatisiert waren, konnten wir die trockene Gluthitze draußen auf kurzen Wegen ertragen. Über die Straßen waren große, weiße Sonnensegel gespannt. Die Südspanier wissen mit der Hitze umzugehen. Jetzt im Augenblick ist es dort sogar noch ein Grad weniger heiß als bei uns…. Wir Niederrheinländer kennen diese Hitze nicht und sorgen uns. Unsere Städte sind sonnenoffen, mit großen Glasflächen und asphaltierten Betonschluchten gebaut. Südseiten mit hohen Fenstern, Südbalkone und -terrassen waren doch immer ein Qualitätsmerkmal des Wohnens. Da müssen wir uns wohl in Zukunft umstellen.
Ein kurzes Interview in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von heute mit einem Flüchtling, der in Algerien 45 Grad in provisorischen Hütten oder gar Zelten ertragen muss, lehrt uns eine gehörige Portion Demut.

Disteln am Rheinufer bei Düsseldorf, Fotografie RW, Juli 2019
Markasit und Bleiglanz, FeS und PbS, Fundort Norwegen, Sammlung RW, Fotografie RW 2019