Drei Könige

«Christus Mansionem Benedicat» schreiben die Sternsinger mit Kreide auf die Haustüre der steinalten Sophia. Sie hat heute zum Dreikönigstag einen Kuchen gebacken, darin verborgen ein kleines Püppchen. So will es der Brauch. Sie hat ihre Freunde und Freundinnen eingeladen, um mit ihnen den Kuchen zu essen. Wer das Püppchen im Kuchen findet, bekommt eine goldene Krone aus Papier aufgesetzt und ein Sternsingerlied wird gesungen. Der indische Prinz ist auch eingeladen und hat als Gastgeschenk zwei Wallsteine, respektive Maaseier aus dem Rhein, und einen Feuerstein, respektive Hühnergott von der Ostsee, mit den alten japanischen Messergriffeinfassungen und Messerendstücken versehen. Im Japanischen heißen sie Kashira und Fuchi. Die kostbaren Teile sind aus vergoldetem Kupfer und zeigten bei Caspar Heuschrecken und Grillen, bei Balthazar Wasser und Wellen, bei Melchior Blüten und Zweige. Wie drei gekrönte Häupter reicht er die Steine seiner Gastgeberin. Die steinalte Sophia kommentiert – Gold, Myrrhe und Weihrauch, das waren die Gaben der drei weisen Sterndeuter aus dem Morgenland.

Drei Steine mit Fuchi und Kashira aus dem 18. Jahrhundert, Sammlung RW. Fotografie RW Jan 23