DEO FAVENTE und ZEUS

DEO FAVENTE und ZEUS trafen sich gestern auf Kilometer 742. Heute kam MATRIX flussabwärts. Viel Futter für die Schiffsnamenpoesie. Ich komme gar nicht mehr nach, kann nicht immer zum Fenster eilen, um das Fernglas zu zücken, die Namen zu lesen und damit zu arbeiten. Es reicht, der Schiffe sind zu viele. Ich sollte viel mehr hinaus an die frische Luft, um am Ufer des Rheins auf Schatzsuche zu gehen. Vorher will ich von einem wiederkehrenden Traum erzählen: Dem Auffinden von besonders schönen klaren Kristallen im Erdreich. Ich grabe dann bewußt unauffällig, damit keiner der im Traum anwesenden Personen etwas von meinen kostbaren Entdeckungen bemerkt. Oft sind es rutschende, lehmige Böschungen in freier Natur, auf denen ich glänzende Flächen von farbigen Turmalinen oder einfachen Quarzen bemerke. Oder auch auf Baustellen, die ich heimlich betrete, finde ich große einzelne Steine, wie die schönen gleichmäßigen Oktaeder des Fluorits. Heute Nacht war es eine große Quarzstufe, wasserklar und an einer Stelle rötlich gefärbt, wie von Hämatit. Ich fand sie an einem sandigen Hang, wieder rutschend, so dass ich sie schnell bergen musste. Meist findet die Schatzsuche nach einer Naturkatastrophe statt. Der Himmel ist wild, man sieht eine Feuersbrunst oder eine haushohe Welle am Horizont, rasch näher kommend. Ein großer Wind ist zu spüren. Das unebene Gelände wechselt ständig, tiefe Abgründe tun sich auf oder ganze Teile brechen weg. Ich aber behalte den Boden stets im Blick und finde die überraschend schönen Steine.

Bergkristall mit großem Pyriteinschluss, Minas Gerais, Brasilien, Sammlung RW