Am Meer

Wir gehen am Spülsaum des Meeres. Es ist Ebbe, der Strand sehr weit. In den Prielen ist das zurückgebliebene Wasser warm. Die Wellen bringen in stetigem Rhythmus kühles Wasser und lassen es in runden Halbflächen zurückfließen. Mir wird schwindelig ob glitzender Spiegelungen und den sich überkreuzenden Rückläufen. Den Blick also nicht auf den Boden, sondern geradeaus nach vorn, oder besser nach oben in die schönen Wolken hinein. Sehr lange schon sind wir nicht mehr mit nackten Füßen durch die Wellen gelaufen. Die Hosen haben wir bis zum Knie hochgekrempelt, da die Wellen manchmal überraschend heftig kommen. Vielleicht gehen wir morgen sogar schwimmen. Das sommerliche Nordmeer haben wir meist gemieden, um dem Massenansturm zu entgehen. Nun sehen wir, dass die vielen Meeresbesucher sich in der großen Uferweite verlieren. Wir gehen anderthalb Stunden in Wind, Sonne und Wellen bis zum nächsten Badeort – dort kehren wir in ein und genießen das heerlijke appelgebak met kaneel en slagroom.

Zwischen Bergen aan Zee und Egmond aan Zee, Fotografie RW, 16. August 2023