Luxus

Dieses Jahr fliegen wir nicht mit dem Privatjet nach Maastricht, es soll stürmisch bleiben. Wir lassen uns direkt von zu Hause aus mit dem personal shuttle der Messe abholen. Wir werden die Duchess of Cornwall und den Prince of Wales treffen, mit denen wir die Vorliebe für Kunstkammerobjekte teilen. Bei einem Händler aus München werden wir sicher fündig. Hier möchten wir uns ein elfenbeinernes Tödtlein in einem Sarg aus Ebenholz kaufen. Leider werden die kostbaren Juwelen eines Händlers aus London diesmal nicht auf der Messe zu sehen sein. Wir erinnern uns, vor Jahren dort in der Étalage einen wunderbaren Ring gesehen zu haben mit einem zitronengelben, im Princess Cut geschliffenen Diamanten, von mindestens 23 Carat. Etwas nachdenklich schauen wir in der Vorschau zur Messe auf ein Gemälde, vielleicht von Philippe de Champaigne, abgebildet ist eine, prächtig in Gold und Blau gekleidete, junge Frau, die mit der rechten Hand Juwelen und Medaillen hoch hält und ihren linken Arm auf einen gutmütigen Löwen stützt. Es soll die Allegorie der Großzügigkeit sein. Für welche Bedürftigen die Kostbarkeiten aber gedacht sind, ist auf dem Bild nicht zu sehen. Eher eine Allegorie des Reichtums und der Macht.

Maastricht, digital deformierte Fotografie RW, 2010/2019