Traum, abstrus

Heute in den frühen Morgenstunden träumte ich von Menschen, die Seltsames mit ihren Körpern veranstaltet hatten. Durch ihre Haut schimmerte an Arm, Kopf oder Oberschenkel Licht, als wären ganze Lampen implantiert worden. Andere hatten Lautsprecherboxen im Brustkorb oder am Rücken, eckig wie Koffer. Ihre Membranen waren wie Loch-Gewebe und vibrierten in dunklen Bässen. Einer spielte auf seinem Brustbein Gitarre, die Saiten im Knochen eingelassen.
Ich fotografierte alles, war aber oft nicht schnell genug, denn die Truppe bewegte sich in eiligen Bewegungen fort.
Auch war da ein kleines hölzernes Pult. Durch ein stecknadelgroßes Loch konnte ich hindurchsehen und sah zu meiner Freude ein winziges Kind darin, das lachte und mir zuwinkte. Auch dies wollte ich fotografieren – so ein lustiges Bild. Zum Größenvergleich stellte ich einen Bleistift daneben, doch er zerfiel schlangengleich in eine andere Ebene – vorbei. Beim Aufwachen war ich versucht, die Ausbeute der Fotos auf meinem Handy zu betrachten.

Geköpfte Weide in Zons am Rhein, Fotografie RW, 2019